Blauzungenkrankheit ist eine Tierseuchen Krankheit
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung der Wiederkäuer. In erster Linie erkranken Schafe, Rinder und Ziegen. Für den Menschen ist die Erkrankung ungefährlich, auch Fleisch und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.
Die Übertragung der Krankheit erfolgt fast ausschließlich durch Mücken der Gattung Cullicoides aus der Familie der Gnitzen. Hier besonders die Arten Cullicoides imicola und Cullicoides obsoletus.
Bis vor wenigen Jahren beschränkte sich das Verbreitungsgebiet des Virus auf die Länder, die südlich des 44. Breitengrades liegen. Durch Einschleppung des Virus sind einheimische Gnitzenarten zum Überträger geworden.
Blauzungenkrankheit wird durch Mücken übertragen
Die Mücken nehmen das Virus während des Saugens aus einem Wirtstier auf. Nachdem sich das Virus im Insekt weiterentwickelt hat, kann die Mücke nach ca. einer Woche das Virus weiter übertragen. Seit wenigen Jahren sind auch Fälle der Blauzungenkrankheit in Deutschland bekannt.
Die Blauzungenkrankheit macht sich bemerkbar durch Entzündungen der Zitzenhaut und der Schleimhäute im Bereich von Augen, Maul und Genitalien. In einigen Fällen treten Ablösungen der Schleimhäute auf, besonders im Bereich der Zunge und des Mauls. Bei ungenauer Diagnose kann die Blauzungenkrankheit aus genannten Gründen sehr leicht mit der Maul- und Klauenseuche verwechselt werden.
Schafe, die ebenfalls von dem Virus befallen werden können, zeigen nach circa einer Woche, Anzeichen einer starken Erkrankung. Die Tiere werden apathisch, sondern sich von der Herde ab und haben eine erhöhte Körpertemperatur. Die Mundschleimhäute schwellen an, es kommt zu erhöhtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Dabei schwillt die Zunge an, wird blau und kann aus dem Maul hängen. Daher kommt auch der Name für diese Krankheit.
Kann man Tier vor der Blauzungenkrankheit schützen?
Um die Tiere zu schützen, gilt es, die Lebensweise der oben erwähnten Mückenarten zu verstehen. Diese sind besonders in der Zeit zwischen Morgen- und Abenddämmerung aktiv. Für die Fortpflanzung benötigen sie Wasser oder nassen, mit organischen Stoffen angereicherten Boden oder Schlamm. Unter diesem Milieu entwickeln sich die Larven der Mücken. Für die Entwicklung der Mücken sind längere Wärmeperioden nötig.
Bei Temperaturen unter 12° C sind die Mücken in ihrer Aktivität stark beeinträchtigt. Der Lebenszyklus einer Mücke diese Art beträgt 10 bis 20 Tage.
Die Opfer werden vorzugsweise im offenen Gelände angefallen. Um die Tiere gegen Mücken zu schützen, sind Einstallzeiten zu erdenken, die innerhalb der Hauptaktivitätszeit der Mücke liegen.