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Gnitzen (Ceratopogonidae)

Gnitzen

Gnitzen gehören zur Klasse der Insekten, zur Unterklasse der Fluginsekten, zur Überordnung der Neuflügler, zur Ordnung der Zweiflügler, zur Unterordnung der Mücken zur Familie der Gnitzen.

Weltweit gibt es etwa 4000 Arten, von denen etwa 190 in Deutschland leben.
Die Mücken erreichen etwa eine Körperlänge von 2 mm.

Das wichtigste Erkennungsmerkmal der Gnitzen ist der stark hoch gewölbte Rücken.
Bei einigen Arten sind die Flügel behaart, jedoch sehr gut ausgebildet. Ebenfalls sehr gut ausgebildet ist der Stechrüssel, der beim Saugen gemeinsam mit dem Kopf, tief in der von der Gnitze geschaffenen Wunde, verschwindet.

Einige Arten besitzen ausgeklügelte Haltevorrichtungen an den Fußgliedern, mit denen sie sich zum Beispiel auf den Flügeln anderer Insekten festkrallen.

Gnitzen ernähren sich in erster Linie von Pflanzensäften und Nektar. Die Weibchen saugen jedoch während der Zeit der Eiablage auch Blut und die Körperflüssigkeiten anderer Insekten.

Bei der Auswahl ihrer Wirte ist die Gnitze nicht wählerisch. Es kommen Vögel, Säugetiere, aber auch Menschen in Frage. Es gibt jedoch auch Arten, die kannibalistisch leben. Nach der Begattung werden die Männchen ausgesaugt. Ebenso kommen andere Mückenarten als Wirt in Frage, denen das gerade gesaugte Blut gestohlen wird.

Gnitzen stechen in den Abendstunden

Gnitzen stechen vorwiegend in den Abendstunden und in der Nacht.
Bei der Suche nach einem Wirt orientieren sie sich über den Geruchssinn, aber auch über die Augen. Die Gnitzenweibchen werden dabei von großen, dunklen Weidetieren angelockt.

Während der Paarungszeit sondern die Weibchen Lockstoffe ab, von denen die Männchen in unwiderstehlicher Weise angezogen werden. Dabei erhöht sich die Paarungsbereitschaft der Weibchen in dem Maße, wie sich die Zeit seit der letzten Kopulation erhöht.

Die Eiablage erfolgt teilweise an Land, im Uferbereich oder direkt im Wasser.
Die Gelege weisen sehr unterschiedliche Formen auf. Von der Einzeleiablage über so genannte Laichschnüre, bis zu Haufen, sind sehr viele unterschiedliche Formen möglich.

Hier leben die Gnitzen

Die Larven leben überwiegend im Wasser manchmal jedoch an Land.
Im Wasser lebende Arten ernähren sich vorzugsweise von anderen Insektenlarven und auch kleinsten, wirbellosen Tierchen. An Land lebende Larven findet man vorwiegend in humusreichen Böden, unter Rinden, in toten Baumstubben und Totholz, sowie auch in Kuhfladen und Ameisenhaufen. Sie ernähren sich überwiegend von pflanzlichen Zerfallsstoffen.

Nach vier Larvenstadien bildet sich die Puppe, die in den meisten Fällen an der Stelle ihres Larvenstadium verbleibt.

Gnitzen überwintern meist im Larvalstadium. Jährlich entstehen zwei Generationen.

Im Raum des Mittelmeeres und in Afrika gelten Gnitzen als Überträger verschiedener Tierkrankheiten, die zum Teil großen wirtschaftlichen Schaden verursachen.
Von Gnitzen verursachte Krankheiten sind bei wiederkäuenden Tieren die Blauzungenkrankheit, und bei Pferden die afrikanische Pferdepest.

In Afrika und Südamerika wird von den Gnitzen eine Filarie übertragen, die jedoch beim Menschen meist einen gutartigen Verlauf nimmt.

Letzte Aktualisierung am 19.04.2020 um 07:43 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API