Gelbfieber Beschreibung
Das Gelbfieber ist eine Viruserkrankung, die vor allem in den tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, sowie Mittel- und Südamerikas vorkommt.
Als gelbfieberfrei gelten die Karibik, Indien und Südost-Asien. Die Übertragung der Gelbfieber-Viren erfolgt durch einen Stich von Gelbfiebermücken, Aedes aegypti oder Haemagogus. Dieses Virus ist ein 40 bis 50 Millimeter großes, behülltes RNA-Virus und stammt aus der Familie der Flaviviren.
Gelbfieber gehört zu den so genannten hämorrhagischen Infektionskrankheiten, bei denen sowohl innere, als auch äußere Blutungen auftreten können.
Der Zeitraum zwischen der Infektion mit dem Virus und dem Ausbruch der Krankheit kann zwischen drei und acht Tagen betragen. In der ersten Krankheitsphase kommt es zu uncharakteristischen Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Übelkeit und Erbrechen. In der zweiten Phase kommt es dann zu sehr hohem Fieber mit inneren und äußeren Blutungen. Eine medikamentöse Behandlung der Viruserkrankung ist zur Zeit nicht möglich. Jedoch ist eine Schutzimpfung zur Vorbeugung gegen das Gelbfieber möglich.
Jährlich werden etwa 200.000 Neuerkrankungen verzeichnet, von denen 30.000 an der Erkrankung sterben. Jede Gelbfieber-Erkrankung ist nach dem Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Krankheit. Die Meldung des behandelnden Arztes muss bei Verdacht auf eine Gelbfieber-Infektion, oder bei Vorliegen der Erkrankung, sowie im Falle des Todes eines Patienten, an das Gesundheitsamt erfolgen. In Deutschland trat im Jahre 1999 eine Gelbfiebererkrankung auf, die tödlich verlief.
Ein Mann, der die Gelbfieber-Impfung nicht in Anspruch genommen hatte, war in die Republik Elfenbeinküste gereist.
Geschichte des Gelbfiebers
Im Jahre 1881 entdeckte der kubanische Arzt und Wissenschaftler Carlos Juan Finlay Stechmücken als Überträger des Gelbfiebers. Während Napoleons Herrschaft wurde versucht, in Haiti die Sklaverei wieder einzuführen. Zu diesem Zweck wurde eine Armee mit mindestens 25.000 Soldaten nach Haiti geschickt. Es starben so viele Franzosen an Gelbfieber, dass sie im Jahre 1803 wieder abziehen mussten und Haiti daraufhin 1804 als zweiter Staat in Amerika unabhängig wurde. Auch während des Baus des Panama-Kanals verstarben so viele französische Bauarbeiter, dass der Bau von den Amerikanern fortgesetzt werden musste. Laut damaliger Schätzungen, sollen auf jeden Meter des Panama-Kanal, ein Toter kommen. Der Gelbfieber-Impfstoff wurde um 1937 von dem Mikrobiologen Max Theiler entwickelt. Für diese Leistung erhielt er 1951 den Nobelpreis für Medizin.
Gelbfieber Ursachen
Die Ursache des Gelbfiebers ist eine Infektion mit dem Gelbfiebervirus, das durch Mücken der Aedes-Gattung übertragen wird. Das Gelbfiebervirus gehört zu der Familie der Flaviviren. Zu dieser Familie gehört auch das Dengue-Virus und der Hepatitis C-Virus. Das Gelbfiebervirus kann außer Menschen, auch Tiere wie Affen, Vögel, Schlangen und Fledermäuse befallen. Die Infektion kann nur durch einen Stich der Gelbfiebermücke übertragen werden. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Durch einen Mückenstich gelangen die Viren in den Blutkreislauf des Menschen und befallen dort die Fresszellen der weißen Blutkörperchen in den Lymphknoten, der Milz, der Leber und dem Knochenmark. Hier können sie sich vermehren. Nach einiger Zeit werden die Nachkommen des Virus aus den befallenen Zellen freigesetzt und zirkulieren für etwa zwei bis vier Tage im Blutkreislauf. Während dieser Zeit können sie im Blut direkt nachgewiesen werden. Es kann zwischen drei Formen des Gelbfiebers unterschieden werden.
Bei dem urbanen Gelbfieber wird das Virus durch einen Mückenstich vom Menschen auf die Mücke übertragen, diese überträgt wiederum das Virus auf andere Menschen. Diese Form der Krankheit tritt häufiger in großen Siedlungen auf und kann somit leicht zu Epidemien führen. Das sylvatische Gelbfieber hingegen tritt an Randgebieten des Dschungels auf, deshalb wird es auch als Busch- oder Dschungelfieber bezeichnet. Bei dem sylvatischen Gelbfieber wird das Virus nicht vom Menschen auf die Gelbfiebermücke übertragen, sondern Affen infizieren die Mücke.
Daraufhin werden von der infizierten Mücke wiederum Menschen infiziert. Die intermediäre Form stellt aus epidemiologischer Sicht die gefährlichste Verbindung dar. Hier kommt es zu einer Mischung aus dem urbanen Zyklus und dem sylvatischen Zyklus. Diese Form kommt in waldnahen, kleinen Siedlungen zustande, in denen Menschen und Affen dicht beieinander leben. Nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen siedeln sich die Gelbfieberviren in den Gelenken, im Herz, in den Muskeln, der Haut und im Gehirn, an. Hier können sie sich weiter vermehren.
Gelbfieber Symptome
Grundsätzlich kann das Gelbfieber in unterschiedlich schwer verlaufen. Es wurden leichte Fälle beobachtet, die kaum zu erkennen waren. Bei den schweren Verläufen kommt es zu einer Todesrate von bis zu 50%. Bei der Erkrankung können zwei Stadien unterschieden werden. In der ersten Phase treten uncharakteristische Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, ein verlangsamter Puls, sowie Übelkeit und Erbrechen auf. In den meisten Fällen klingen diese Beschwerden nach einigen Tagen wieder ab, und es kommt zu einer völligen Ausheilung der Erkrankung.
Bei etwa 15% der Erkrankten kommt es allerdings zu keiner Ausheilung. Bei ihnen kommt es zur zweiten Phase, der toxischen Phase. Sie wird auch als „gelbe Phase“ des Gelbfiebers bezeichnet. Sie äußert sich durch ein klassisches Leber-Nieren-Versagen. Dabei kommt es zu einem erneuten Fieberanstieg. Es kommt zu einer Schwellung der Leber, zur Gelbsucht und Erbrechen von Blut.
Ein typisches Symptom für Gelbfieber
Ein weiteres typisches Symptom ist das Bluten aus Haut und Schleimhäuten. Zudem können Verwirrtheit und Bewußtseinseintrübungen auftreten. Manchmal kommt es vor, dass Erkrankte selbst in der zweiten Krankheitsphase kaum Symptome aufweisen. In diesem speziellen Fall kann ein besonderes Hautphänomen beobachtet werden. Dieses Phänomen wird als „die spanische Flagge“ bezeichnet. Hierbei wird mit dem Fingernagel über die Haut eines Erkrankten gestrichen. Dabei kann man beobachten, wie sich in der Mitte ein roter Strich abzeichnet, der von zwei gelben Streifen umgeben ist. In der „gelben Phase“ können außerdem im Urin des Patienten vermehrt Eiweiße nachgewiesen werden. In schweren Fällen kann die Erkrankung innerhalb von einer Woche tödlich enden.
Gelbfieber Diagnose
Der leichte Verlauf einer Gelbfieber-Erkrankung kann leicht mit einem gewöhnlichen grippalen Infekt verwechselt werden. Die Diagnose eines Gelbfiebers kann somit hauptsächlich aufgrund des Beschwerdebildes des Patienten und der Angaben über vorangegangene Auslandsaufenthalte gestellt werden. Die Diagnose kann gesichert werden durch einen Erregernachweis im Blut innerhalb der ersten fünf Krankheitstage, oder durch einen Antikörper-Nachweis im Blut. Schwere Gelbfieber-Verläufe unterscheiden sich kaum von anderen hämorrhagischen Fiebern, wie zum Beispiel Ebola oder Lassa.
Therapie
Leider gibt es bis heute kein Medikament gegen das Gelbfieber. Es können ausschließlich die Beschwerden gelindert werden, wie die Senkung des Fiebers. Im Falle eines schweren Verlaufes ist eine intensiv-medizinische Betreuung unabdingbar. Diese stationäre Betreuung sollte am Besten in einer Klinik mit tropenmedizinischer Erfahrung erfolgen.
Gelbfieber Verlauf
Der Krankheitsverlauf der Viruserkrankung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Während einige der Erkrankten kaum unter Beschwerden leiden und schnell wieder gesund werden, leiden andere unter sehr schweren Symptomen, die in einigen Fällen tödlich enden. Bei der Mehrzahl der Erkrankten heilt das Gelbfieber nach der ersten Krankheitsphase vollständig aus. Bei einem ungünstigen Verlauf, in der toxischen Phase, sterben etwa die Hälfte der Erkrankten innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Ansteckung. Wer die Erkrankung überlebt, ist sein Leben lang immun gegen Gelbfieber.
Die Sterberate bei Gelbfieber liegt etwa bei zehn bis zwanzig Prozent, kann jedoch bei schweren Verläufen bis zu fünfzig Prozent erreichen. Hierbei muss jedoch bedacht werden, dass vor allem leichte Krankheitsverläufe in den Entwicklungsländern oftmals nicht diagnostiziert werden.
Gelbfieber Vorbeugen
Als Schutz vor der gefährlichen Viruserkrankung steht ein sicherer und gut verträglicher Impfstoff zur Verfügung, der allen Reisenden in Risikogebiete empfohlen wird. Es handelt sich hierbei um einen Lebend-Impfstoff, der aus einem abgeschwächten Stamm des Gelbfiebervirus hergestellt wird. Nach einer einmaligen Dosis setzt der Impfschutz bereits nach 7-10 Tagen ein und hält mindestens zehn Jahre an. Trotz guter Verträglichkeit sollte der Impfstoff besser nicht bei Kindern unter sechs Monaten verabreicht werden. Auch schwangere Frauen sollten nicht geimpft werden. Die Gelbfieber-Impfungen sind nur in gesundheitsbehördlich zugelassenen Gelbfieber-Impfstellen möglich.
Das Impfzertifikat erlangt seine Gültigkeit am zehnten Tag nach seiner Verabreichung. Zusätzlich sollten sich Reisende vor Mückenstichen schützen. Dies sollte durch geeignete, lange Kleidung, sowie Moskitonetzen erfolgen. Außerdem ist es ratsam, mückenabschreckende Mittel anzuwenden. Zu beachten ist, dass die Gelbfiebermücken sowohl tag- als auch nachtaktiv sind. Einige Länder Asiens wollen vermeiden, dass das Gelbfiebervirus eingeschleppt wird. Deshalb verlangen sie von ihren Besuchern eine vorherige Gelbfieber-Impfung, sofern diese vorher durch Gelbfiebergebiete gereist sind. Sie muss durch eine Impfbescheinigung nachgewiesen werden.
Letzte Aktualisierung am 19.04.2020 um 07:43 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API