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Leishmaniose Beschreibung

Die Leishmaniose ist eine sehr alte Infektionserkrankung, die weltweit in mehr als achtzig Ländern endemisch auftritt. Sie kommt in den Tropen, in Ostafrika, sowie im Mittelmeerraum und Asien vor. Die Krankheit lässt sich in drei verschiedene Formen untergliedern, die innere (viszerale) Leishmaniose, die Hautleishmaniose (kutane) und die Schleimhautleishmaniose (mukokutane). Leishmaniosen werden durch einzellige Parasiten, die Leishmanien, ausgelöst. Sie werden über den Stich von Sand- oder Schmetterlingsmücken übertragen. Die gefährlichste Form ist die viszerale Leishmaniose, die auch als Kala Azar bezeichnet wird. Der Begriff Kala Azar kommt aus dem Persischen und bedeutet „schwarze Krankheit“. Schätzungen zu Folge gibt es weltweit jährlich 500.000 Neu-Infizierte. Bleibt die Krankheit unbehandelt, verläuft sie immer tödlich. Durch die Entwicklung wirksamer Antibiotika kann die Sterblichkeitsrate auf 3-15% gesenkt werden.

Leishmaniose beim Hund: Erkennen, Verstehen, Behandeln
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Viszerale Leishmaniose

Die innere Leishmaniose wird auch als Dum-Dum-Fieber, schwarzes Fieber oder Kala Azar bezeichnet. Diese Krankheitsform wird durch den Erreger Leishmania donovani und in Europa durch Leishmania infantum ausgelöst. Sie werden durch Sand- oder Schmetterlingsmücken übertragen. Zu den Zwischenwirten gehören unter anderem Füchse, Nagetiere und Hunde. Auf diesen Tieren halten sich die Parasiten auf, bevor sie durch einen Mückenstich in den Darm einer Mücke gelangen und sich dort vermehren. Die Parasiten befallen Zellen des Immunsystems und schädigen so das Knochenmark, Leber, Milz, Lymphknoten, Haut und Schleimhaut. Der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen drei und sechs Monate, kann jedoch auch Jahre betragen.

So macht sich Leishmaniose bemerkbar

Die ersten Krankheitsanzeichen sind grippeähnliche Symptome mit Fieberschüben, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Lymphknotenschwellung, Bronchitis, Bauchschmerzen durch Milz- und Lebervergrößerung, sowie einem starken Gewichtsverlust. Im fortgeschrittenen Stadium befallen die Parasiten die wichtigsten Organe. Der Betroffene bekommt einen großen Bauchumfang, die Arme und Beine hingegen magern ab. Außerdem kommt es zu Veränderungen des Blutbildes. Die Erreger können durch eine Punktion von Knochenmark und Milz nachgewiesen werden. Die Therapie der Leishmaniose erfolgt über spezielle Medikamente, die in Kombination verabreicht werden. Patienten, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, müssen mit hochkalorischer Ernährung unterstützt werden. Trotz Therapie versterben 15% aller Erkrankter. Unbehandelt verläuft die Erkrankung zu über 90% tödlich.

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Kutane Leishmaniose

Die kutane Leishmaniose wird auch als Orient-, Bagdad- oder Aleppobeule bezeichnet. Diese Erkrankungsform kommt in den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens, im Mittelmeerraum, in Nord- und Zentralafrika, in Mittelamerika und in Südamerika vor. Bei der kutanen Leishmaniose ist nur die Haut des Patienten betroffen. Die Erreger werden auf dem selben Weg wie bei der viszeralen Leishmaniose übertragen. Als Reservoir dienen Schakale, Füchse und Hunde. Etwa einen Monat nach dem Mückenstich tritt an der Einstichstelle eine juckende Beule auf, die sich zu einem zwei bis vier Zentimeter großen Geschwür entwickelt. Diese Beule bildet sich erst nach ein bis zwei Jahren von alleine wieder zurück, wobei eine Narbe zurück bleibt. Bei 10% der Patienten kommt die Beule nach einiger Zeit wieder zurück. Die Erreger lassen sich anhand einer Gewebeprobe nachweisen. Zur Therapie werden Antibiotika in Form von Tabletten oder Salben eingesetzt. Hautveränderungen können auch entfernt werden.

Mukokutane Leishmaniose

Bei der mukokutanen Leishmaniose sind hauptsächlich die Schleimhäute betroffen. Die Parasiten breiten sich im Bereich der Atemwege aus und können dort Geschwüre und Verstümmelungen verursachen. Innere Organe werden verschont. Die Form der Erkrankung ist sehr vielfältig, spontan heilende Formen sind möglich, aber auch stark verstümmelte Formen. Direkt nach der Infektion, aber auch Jahre später, können Parasiten beobachtet werden, die die Nase, den Rachen, Lippen und den Kehlkopf befallen. Wenn die Nasescheidewand von der Entzündung zerstört wird, kann die Nase in sich zusammen fallen (Tapirnase). Diese Form der Erkrankung lässt sich durch einen Antikörpertest im Blutserum feststellen. Für die Behandlung stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Erfolgt bei der mukokutanen Leishmaniose keine medikamentöse Behandlung, drohen eine Zerstörung der Schleimhaut und des angrenzenden Gewebes. Im Gesicht kann es zu schweren äußeren Schäden kommen.

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Ein geschwächtes Immunsystem ist gefährlich

Dies kann zu einem geschwächten Immunsystems führen, was wiederum eine Tuberkulose, Lungenentzündung oder Masern zur Folge haben kann. Eine Schutzimpfung gegen die Leishmaniose gibt es, ist aber in Deutschland nicht zugelassen. Deshalb ist es ratsam, sich vor Mückenstichen zu schützen. Hierzu eignen sich Mückengitter vor den Fenstern, ein Moskitonetz über dem Bett sowie körperbedeckende Kleidung. Ungeschützte Hautregionen sollten mit einem mückenabweisenden Mittel behandelt werden. Auch die Knöchelregion sollte hier nicht ausgespart werden, denn an den Fußgelenken beißen Mücken am liebsten. Klimaanlagen bieten einen Schutz vor Stichen, da Mücken kühle Räume meiden.

Letzte Aktualisierung am 19.04.2020 um 07:43 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API