Skip to main content

Onchozerkose Beschreibung

Die Onchozerkose ist eine chronische Infektionskrankheit, die durch Filarien der Art Onchocerca volvulus aus der Gruppe der Fadenwürmer, verursacht wird. Die Erkrankung wird auf deutsch auch Flussblindheit genannt, da die Kriebelmücken in der Nähe von fliessenden Gewässern brüten. Sie kommt hauptsächlich in Tropengebieten Afrikas, im Nahen Osten sowie in Mittel- und Südamerika vor.

Onchozerkose

Onchozerkose © Wikipedia

Die Fadenwürmer werden durch Kriebelmücken der Gattung Simulium übertragen. Nach dem Stich von einer infizierten Mücke, entwickeln sich die Larven zu geschlechtsreifen Würmern, die sich in der Unterhaut des Menschen einnisten und zu Knoten in der Haut führen. Diese Hautknoten werden auch als Onchozerkom bezeichnet. In den Knoten setzen befruchtete Weibchen wiederum erneut Larven ab. Durch die Wanderung in den Lymphspalten könne sich die Würmer im ganzen Körper ausbreiten. Die Würmer wandern auch in das Auge des Menschen, wobei es bei 10% der Erkrankten ohne Behandlung zur Erblindung kommt. Geschlechtsreife Würmer können über viele Jahre hinweg neue Larven freisetzen. Weltweit wird von etwa 20 Millionen Erkrankten ausgegangen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Onchozerkose Ursachen

Der Erreger der Flussblindheit ist der Wurm Onchocerca volvulus. Ein erwachsener, weiblicher Wurm kann bis zu sechzig Zentimeter lang werden. Erwachsene, männliche Würmer hingegen erreichen nur eine Länge von 2,5 Zentimeter. Die Larven sind nur 0,3 mm lang. Sowohl die erwachsenen Würmer, als auch die Larven haben eine Überlebensdauer von vielen Jahren. In Afrika werden die Larven durch Kriebelmücken der Gattung Simulium damnosum und Simulium naevi übertragen. In Mittelamerika sind Kriebelmücken der Gattung Simulium callidum und Simulium metallicum für die Übertragung verantwortlich. In Südamerika gilt die Simulium ochraceum als Überträger. Blutsaugende Kriebelmücken nehmen von erkrankten Menschen Larven auf und können so weitere Menschen infizieren. Beim Blutsaugen gibt sie Larven ab, die in das Bindegewebe des Menschen gelangen.
Nach der Übertragung der Wurmlarven auf den Menschen, dauert es bis zu zehn Monate, bis sich geschlechtsreife Fadenwürmer entwickeln. Erwachsene Würmer lagern sich zusammen geknäuelt im Unterhautgewebe ab. Dabei entstehen bis zu fünf Zentimeter große Knoten. Erwachsene Weibchen können täglich bis zu 1000 neue Larven produzieren. Durch das Lymphsystem gelangen die Larven auch bis in das Auge des Erkrankten. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbrechen der Krankheit dauert im Durchschnitt ein Jahr, kann allerdings auch länger dauern.

Onchozerkose Symptome

Die Krankheitserscheinungen sind nicht unbedingt auf die Parasiten im Körper zurück zu führen. Vielmehr wird von einer Abwehrreaktion des menschlichen Körpers ausgegangen. Sie sind abhängig vom Ausmaß des Larvenbefalls und der Abwehrfähigkeit des Menschen. Als erstes Krankheitszeichen tritt ein juckender Hautausschlag mit Knötchenbildung auf. Charakteristisch für die Erkrankung sind die bis zu fünf Zentimeter großen Hautknoten, die Würmer enthalten. Bei Afrikanern finden sich diese Knoten vorwiegend am Oberkörper, sowie an Armen und Beinen. Bei Amerikanern treten sie eher am Kopf auf. Als Folge der Hautknoten kann es zu einer Lymphgefäßentzündung und gelegentlich zu einem Lymphoedem kommen. Ein lang anhaltender Befall schädigt die Haut, sie verliert ihre Elastizität, und es kommt zu Pigmentstörungen. Diese Pigmentstörungen werden auch als Leopardenhaut bezeichnet. Wenn die Larven in das Auge des Patienten wandern, kann dies zu einer Bindehaut- oder Hornhautentzündung kommen, die oftmals eine Erblindung nach sich trägt.

Diagnose

Durch die Eröffnung eines Hautknotens können die Parasiten nachgewiesen werden. Der Befall des Auges kann durch die Untersuchung mit einer Spaltlampe geklärt werden. Serologische Untersuchungen wie eine spezifische Antikörperbestimmung im Blut sind meist nicht sehr aussagekräftig.

Therapie

Die Behandlung der Flussblindheit erfolgt mittels eines wurmabtötendem Medikamentes. Zu Beginn der Therapie muss mit einer sehr niedrigen Dosierung begonnen werden, da zu viele tote Parasiten auf einmal, heftigste allergische Reaktionen auslösen können. Das größte Risiko besteht in einem anaphylaktischen Schock, der zum Tode führen kann. Hautknoten am Kopf sollten vorsichtshalber operativ entfernt werden, da hier die Gefahr sehr groß ist, dass die Larven zum Auge gelangen.

Verlauf

Etwa zehn Prozent aller Erkrankten, die nicht behandelt wurden, erblinden an der Flussblindheit meist auf beiden Augen. Eine Behandlung ist jedoch notwendig, wenn auch unter der Therapie lebensbedrohliche Reaktionen auftreten können. Die Erkrankung selbst würde nicht tödlich verlaufen.

Vorbeugen

Die Vorbeugung der Flussblindheit ist nur durch einen ausreichenden Mückenschutz möglich. Hierzu eignen sich Mückengitter in den Fenstern, ein Moskitonetz über dem Bett, sowie körperbedeckende Kleidung. Helle Kleidung eignet sich hierbei besser, da Mücken sich lieber auf dunklen Untergründen absetzen. Auch Klimaanlagen schützen vor Mücken, da diese kühle Räume meiden. Auf die unbekleideten Hautflächen sollten mückenabweisende Mittel eingerieben werden. Hier ist besonders auf die Hände, das Gesicht, den Hals sowie die Fußgelenke zu achten.