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Schlafkrankheit Beschreibung

Die Schlafkrankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich der Tsetsefliege übertragen wird. Die Erreger der Krankheit sind Parasiten, die als Trypanosomen bezeichnet werden. Deshalb wird die Schlafkrankheit auch als Trypanosomiasis bezeichnet. Sie kommt nur in den tropischen Gebieten Afrikas vor und verläuft unbehandelt immer tödlich. Bei der Erkrankung kann zwischen zwei Varianten unterschieden werden, der ost- und westafrikanischen Form. Diese unterscheiden sich durch die Art des Erregers und die Dauer der Erkrankung. Die ostafrikanische Form wird durch das Trypanosoma brucei rhodesiense verursacht, verläuft wesentlich schneller und kann bereits beim Übergang in das zweite Stadium tödlich enden. Beide Erkrankungsformen verlaufen in drei Stadien. Im ersten Stadium kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Oedemen, Lymphknotenschwellungen sowie Hautausschlag. Das zweite Stadium befällt das Nervensystem. Es kommt zu Verwirrtheit, Krampfanfällen, Schlaf- sowie Koordinationsstörungen. Im dritten Stadium kommt es zu einem Dämmerzustand. Im Jahre 2006 wurden 50.000 bis 70.000 Menschen mit der Krankheit infiziert.

Schlafkrankheit Ursachen

Die Erreger der Schlafkrankheit werden durch den Stich von Tsetsefliegen auf den Menschen übertragen. Es gibt zwei verschiedene Erreger, die die afrikanische Schlafkrankheit auslösen. Der ostafrikanische Erreger heißt Trypanosoma brucei rhodesiense und befällt sowohl Menschen, als auch Tiere. Der Erreger der ostafrikanischen Form leben vorwiegend im trockenen Busch. Für Touristen, die sich auf einer Safari-Tour befinden, stellt die ostafrikanische Erkrankungsform ein wachsendes Problem dar. Der westafrikanische Erreger Trypanosoma brucei gambiense befällt ausschließlich den Menschen. Diese Überträger der westafrikanischen Form halten sich bevorzugt in Uferwäldern von Seen und Flüssen auf. Die Parasiten vermehren sich noch in der infizierten Tsetsefliege. Drei Wochen später sind sie in der Lage, durch den Stich eines Menschen, diesen zu infizieren. Über den Speichel werden die Parasiten auf den Menschen übertragen. Als Wirte dienen den Tsetsefliegen Antilopen, Kühe, Ziegen und Schweine.

Schlafkrankheit Symptome

Sowohl die ostafrikanische-, als auch die westafrikanische Form der Erkrankung verläuft in drei Stadien, die allerdings völlig unterschiedlich verlaufen können. Als Stadium I wird die Einstichstelle der Tsetsefliege bezeichnet. Bereits der Stich ist sehr schmerzhaft. Nach drei bis zehn Tagen nach dem Stich entwickelt sich an der Einstichstelle eine teigige Schwellung, die schmerzhaft und gerötet ist, aber nach einigen Tagen bis Wochen von allein wieder abheilt. Im Stadium II werden die Parasiten, die sich zwischenzeitig vermehrt haben, über das Blut- und Lymphsystem im ganzen Körper verteilt. Bei der westafrikanischen Form kann die Streuung der Parasiten einige Wochen bis Monate dauern. Die ostafrikanische Form verbreitet sich innerhalb weniger Tage im menschlichen Körper. Im zweiten Stadium beginnen dann Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, in denen es in der Zwischenzeit aber auch phasenweise Hinzu kommen auch Lymphknotenschwellungen, besonders in der Halsregion. Außerdem kommt es zu einem fleckigen Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen im Gesicht und zu einer Vergrößerung von Leber und Milz. Das dritte Stadium ist durch einen Übergriff auf das zentrale Nervensystem gekennzeichnet. Dieses Stadium tritt bei der westafrikanischen Form frühestens nach einem Jahr ein, bei der ostafrikanischen Form ist Stadium III bereits nach wenigen Wochen möglich. In dieser Krankheitsphase kommt es zu schweren Schlafstörungen mit Schlaflosigkeit in der Nacht und einem vermehrten Schlafbedürfnis am Tage. Das Spätstadium ist gezeichnet durch vielfältige neurologische Symptome wie eine verwaschene Sprache, Gang- und Koordinationsstörungen sowie Krampfanfälle. Sie sind die Folge von Rückenmarks- und Gehirnentzündungen, die durch die Parasiten ausgelöst werden.

Schlafkrankheit Diagnose

Die Parasiten können bereits im ersten Krankheitsstadium mittels einer mikroskopischen Untersuchung von Blut, Rückenmarks- oder Gehirnwasser nachgewiesen werden. Außerdem kann eine Untersuchung mittels spezifischen Antikörpertest im Blut erfolgen.

Schlafkrankheit Therapie

Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, wird die Schlafkrankheit meist stationär behandelt. Vor Beginn der Therapie wird mittels einer Liquoruntersuchung von Gehirn oder Rückenmark geklärt, ob das Nervensystem bereits befallen ist, oder nicht. Patienten, die sich im zweiten Stadium befinden, erhalten arsenhaltige Mittel, die eine relativ hohe Sterberate aufweisen. Zudem stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Je früher die Krankheit behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Verlauf

In sehr wenigen Fällen wurde beobachtet, dass die westafrikanische Form der Schlafkrankheit, vor Befall des zentralen Nervensystems, spontan ausheilt. Ist das Nervensystem befallen, verlaufen sowohl die ostafrikanische, als auch die westafrikanische Form tödlich, wenn sie nicht behandelt wird. Bei der ostafrikanischen Form kann es bereits im zweiten Stadium zu einer Herzbeutelentzündung kommen, die tödlich verläuft.

Vorbeugen

Eine Schutzimpfung gegen die Schlafkrankheit gibt es derzeit nicht. Für Personen, die einen Langzeitaufenthalt in einem Risikogebiet planen, ist theoretisch eine chemotherapeutische Schutzmaßnahme möglich. Allerdings ist diese Therapie wegen schwerer Nebenwirkungen umstritten. Die Vermeidung von Mückenstichen ist die einzige Möglichkeit, sich vor der Erkrankung zu schützen. Hierzu eignen sich Mückengitter vor den Fenstern, ein Moskitonetz über dem Bett sowie körperbedeckende Kleidung. Auf unbekleidete Körperteile, wie dem Gesicht, Hals und Nacken, sollten mückenabweisende Mittel aufgetragen werden. Auch die Knöchelregion sollte hierbei nicht ausgespart werden, da Mücken oftmals im Bereich der Fußgelenke stechen. Desweiteren bieten Klimaanlagen einen Schutz vor Stichen, da Mücken kühle Räume meiden.