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Tipulidae – Schnaken

Schnaken gehören zur Klasse der Insekten, zur Unterklasse der Fluginsekten, zur Überordnung der Neuflügler, zur Ordnung der Zweiflügler, zur Unterordnung der Mücken und zur Familie der Schnaken.

Weltweit gibt es etwa 4000 Arten, von denen etwa 140 in Deutschland leben.

Schnaken werden zu den Mücken gezählt, wobei man sich über die genaue Einordnung noch nicht einig ist. Im Allgemeinen unterscheidet man, bei denen in Deutschland lebenden Arten, zwischen zwei Unterfamilien mit verschiedenen Gattungen.

Die Familie der Tipulinae mit den Gattungen:

Tipula

  • Wiesenschnake (Tipula paludosa)
  • Kohlschnake (Tipula oleracea)
  • Riesenschnake (Tipula maxima)
  • Tipula czizeki
  • Tipula vittata
Tipula Schnake

Tipula Schnake

Dolichpeza Kammschnaken (Ctenophora)

  • Schwarze Kammschnake (Ctenophora atrata)
  • Ctenophora ornata

Krähenschnaken (Nephrotoma)

  • Nephrotoma crocata
  • Nephrotoma appendiculata
  • Nephrotoma quadrifaria
  • Prionocera
  • Dictenida

sowie der Familie der:

Cylindrotyminae mit der Gattung:

Cylindrotoma und anderen.

Regional haben die Schnaken viele unterschiedliche Bezeichnungen. Sie heißen Elefantenmücken, Pferdemücken, Langbeinmücken, Mückenbullen, Schuster oder Schneider, um nur einige zu nennen.

Schnaken sind die größten Vertreter der Mücken und können eine maximale Körpergröße von 40 Millimetern und eine Flügelspannweite von 50 Millimetern erreichen. Sie haben einen sehr schlanken Körper mit schmalen Flügeln. Ihre Färbung ist meist grau-braun, bei einigen wenigen Arten mit einer gelben Zeichnung, bzw. einer schwarz-gelben oder schwarz-roten Färbung.

Die Flügel werden in Ruhestellung meist schräg nach hinten gehalten und weisen sehr häufig schwarze Flecken auf. An den auffällig langen Beinen befinden sich so genannte Sollbruchstellen. Wird die Mücke von einem Fressfeind daran gepackt, so brechen diese ab und ermöglichen eine Flucht.
Das Hinterende ist bei Weibchen und Männchen deutlich verdickt. Beim Weibchen findet man dort den Eierleger, bei Männchen hingegen zwei Zangen.

Schnaken ernähren sich ausschließlich von frei liegenden Säften, Nektar oder Wasser. Durch ihre Bauart sind sie nicht in der Lage zu stechen, auch wenn diese irrige Meinung noch in vielen Köpfen steckt.

Unmittelbar nach dem Schlupf findet die Paarung statt. Das Liebesspiel wird mit einem Berühren der Beine eingeleitet, wobei das Männchen das berührende Bein des Weibchens festhält. Das paarungsbereite Weibchen hebt darauf seine Beine, und fordert das Männchen auf diese Weise auf, aufzusteigen. Das Männchen beleckt den Kopf des Weibchens, rutscht nach hinten und beginnt mit der Kopulation.

Die Eier werden überwiegend in feuchten Böden, auf Wiesen, im Gewässerschlamm oder im Totholz abgelegt. Dazu bedient sich das Weibchen eines so genannten Legebohrers. Bei einigen Arten werden auch kleine Mulden in den Boden gegraben, in denen dann die Eiablage erfolgt.

Aus den Eiern schlüpfen dann graue, madenartige Larven. Die Larven verfügen über eine Kopfkapsel, die jedoch nicht vollständig verschlossen ist.

Am hinteren Ende der Larven befinden sich die Tracheenöffnungen, die bei der Ansicht an ein Gesicht erinnern, und deshalb vom Volksmund auch als Teufelsfratze bezeichnet werden. Die Ernährung besteht zu fast 100% aus pflanzlichem Material. Nur sehr selten wird tierisches Material aufgenommen.
Durch ihre kräftigen Mundwerkzeuge, können die Larven auch Holz, Laub und Nadeln verzehren und durch ihr spezielles Verdauungssystem verdauen.

Nach vier Larvenstadien entwickelt sich die Puppe, aus der nach wenigen Tagen der fertige Imago schlüpft. Bei sehr vielen Arten erfolgt die Überwinterung als Puppe, bei anderen Arten entwickeln sich bis zu zwei Generation pro Jahr. Schnaken verbreiten keine für Menschen und Tiere gefährlichen Krankheiten, können jedoch bei massenhaftem Auftreten große Schäden an Nutzpflanzen anrichten.