St.-Louis-Enzephalitis Beschreibung
Die St.-Louis-Enzephalitis gehört zu den am weit verbreitetsten viralen Infektionskrankheiten in Nordamerika. Sie wird durch das gleichnamige Virus übertragen. Das St.-Louis-Virus gehört zu den Arboviren der Gattung Flaviviren. Die Übertragung erfolgt durch nachtaktive Stechmücken der Gattung Culex nigripalpus, Culex pipiens pipiens, Culex tarsalis und der Aedes-Stechmücke Aedes albopictus. Die Viruserkrankung kommt in Endemiegebieten der USA, Texas, Florida, Colorado, Florida, Kalifornien, sowie Jamaika vor. Aber auch in Kanada, Mittel- und Südamerika kamen gehäuft Fälle von der St.-Louis-Enzephalitis vor. Hier hat es bislang jedoch keine Epidemien gegeben. Die meisten Infektionen treten zwischen Juli und Oktober auf. Die häufigsten Symptome der Erkrankung sind plötzlich auftretendes hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Bereits kurz nach Krankheitsbeginn kann es zu neurologischen Komplikationen wie einer Gehirn- oder Hirnhautentzündung kommen.
St.-Louis-Enzephalitis Ursachen
Die Viruserkrankung wird durch das St.-Louis-Virus, einem Arbovirus der Gattung Flaviviren übertragen. Vögel und Fledermäuse gehören zu den tierischen Reservoirs. Während die Stechmücke bei einem infizierten Tier Blut saugt, infiziert sie sich mit dem Virus und kann beim nächsten Stich einen Menschen infizieren. Die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Die St.-Louis-Enzephalitis wird hauptsächlich durch nachtaktive Stechmücken der Gattung Culex, aber auch der Gattung Aedes übertragen.
St.-Louis-Enzephalitis Symptome
Die meisten Infektionen verlaufen ohne Beschwerden. Bei nur etwa 1-5% aller infizierter Patienten kommt es nur wenige Tage nach dem Mückenstich zum plötzlichen Auftreten von hohem Fieber. Hinzu kommen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. In der Folge kommt es insbesondere bei älteren Menschen häufig zu neurologischen Komplikationen wie der Hirnhautentzündung (Meningitis) oder der Gehirnentzündung (Enzephalitis). In diesem Fall liegt die Sterblichkeitsrate bei bis zu 20%. Die Betroffenen leiden unter Nackensteife, Krämpfen, Bewußtseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Vorerkrankungen an Herz, Kreislauf und Lungen begünstigen einen schweren Verlauf. Patienten, die diese folgeschweren Symptome überstehen, leiden oftmals unter Gang-, Sprach- oder Haltungsstörungen, sowie Müdigkeit und Vergesslichkeit. Die Genesungsphase kann sich über einen mehrmonatigen Zeitraum hinziehen.
Diagnose
Für eine sichere Diagnosestellung stehen sehr aufwendige und komplizierte Laboruntersuchung zur Verfügung. Hier sind spezifische Antikörper-Tests von Gehirn- oder Rückenmarkswasser erfolgsversprechend. Auch Blutserum-Untersuchungen sind geeignet.
Therapie
Die Behandlung von St.-Louis-Enzephalitis erfolgt durch rein unterstützende und pflegerische Maßnahmen. Es gibt keine spezielle Medikation gegen die Krankheit. Gegen Fieber und Kopfschmerzen können gewöhnliche fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente eingenommen werden. Patienten, die unter einer Enzephalitis oder Meningitis leiden, sollten intensiv-medizinisch in einer Klinik betreut und überwacht werden. In der Regel werden infizierte Patienten isoliert.
Vorbeugen
Eine Schutzimpfung gegen die St.-Louis-Enzephalitis gibt es bislang nicht. Als Vorsichtsmaßnahme vor dem Virus eignet sich einzig und allein der Schutz vor Mückenstichen. Hierfür eignen sich insbesondere Mückengitter vor den Fenstern, ein Moskitonetz über dem Bett sowie körperbedeckende Kleidung. Helle Kleidung ist besser geeignet als dunkle, da Mücken sich lieber auf dunklen Kleidern niederlassen. Mückenabweisende Mittel sollten auf Gesicht, Hals, Nacken und Hände eingerieben werden. Da Mücken besonders gern im Bereich der Fußgelenke stechen, sollte dieser Bereich sehr sorgfältig behandelt werden. Klimaanlagen bieten einen zusätzlichen Schutz vor Mückenstichen, da Mücken kühle Räume meiden. Aufenthalte im Freien sollten während der Dämmerung und nachts vermieden werden.